Was ist der Unterschied zu Web-Based Learning?
Web-Based Training (WBT) und Web-Based Learning (WBL) werden im allgemeinen Sprachgebrauch oft synonym verwendet, unterscheiden sich jedoch in ihrer Zielsetzung, Struktur und Didaktik deutlich.
Während Web-Based Training ein strukturiertes, zielorientiertes Online-Trainingsformat ist und oft mit definierten Lernzielen, interaktiven Modulen und abschließender Erfolgskontrolle arbeitet, beschreibt Web-Based Learning eher den offenen Prozess des Lernens über das Internet. Letzteres umfasst eine Vielzahl informeller oder formeller Lernquellen wie Online-Artikel, Videos, Podcasts, MOOCs oder Foren, bei denen der Lernende weitgehend eigenständig entscheidet, was und wie er lernt.
Web-Based Trainings
Web-Based Trainings sind vollständig digitale Schulungsformate, die über Webplattformen, Apps oder Lernmanagementsysteme bereitgestellt werden. Sie ermöglichen orts- und zeitunabhängiges Lernen und eignen sich besonders zur Vermittlung von Fachwissen, Grundlagen oder Compliance-Inhalten. Die Didaktik ist meist instruktiv. Lernpfade sind vorgegeben, Module strukturiert aufgebaut und werden häufig durch Quiz oder multimediale Inhalte ergänzt.
Die Begleitung erfolgt überwiegend asynchron, manchmal unterstützt durch Online-Tutor:innen. Dadurch lassen sich WBTs sehr gut skalieren und an große Zielgruppen ausrollen, allerdings bleibt die praktische Anwendung oft abstrakt und findet erst später im Arbeitsalltag statt.
Work-Based Learning
Ganz anders funktioniert Work-Based Learning, bei dem Lernen direkt am Arbeitsplatz stattfindet. Es handelt sich um ein praxisorientiertes Format, bei dem reale Aufgaben, Maschinen, Prozesse oder Teaminteraktionen im Mittelpunkt stehen.
Der Lernprozess ist aktiv, handlungsorientiert und unmittelbar mit dem Arbeitsumfeld verknüpft. Work-Based Learning wird häufig durch Mentor:innen, Trainer:innen oder Führungskräfte begleitet, die Feedback geben, Abläufe erklären und Reflexion unterstützen. Die eingesetzte Technologie kann von rein analogen Methoden bis hin zu AR-, VR- oder mobilen Lernwerkzeugen reichen. Ziel ist der unmittelbare Erwerb praxisrelevanter Kompetenzen und Fertigkeiten, etwa bei der Maschinenbedienung, im Onboarding oder in Verhaltenstrainings. Auch wenn die Skalierbarkeit stärker von Struktur und Organisation abhängt, bietet Work-Based Training einen besonders hohen Praxisbezug und ein erlebbares, aktives Lernerlebnis, das direkt in den Arbeitsalltag übergeht.
Wie funktioniert WBT in der Praxis?
In der praktischen Anwendung basiert Web-Based Training auf digitalen Lernplattformen, sogenannten Learning Management Systemen (LMS) oder spezialisierten Trainingsportalen. Dort werden Lernmodule organisiert, Fortschritte verfolgt und ggf. Zertifikate vergeben. Bei Bedarf können nach Abschluss eines Kurses sogar Zertifikate vergeben werden, was besonders in Bereichen wie Compliance oder Produktschulungen wichtig ist.
Typische Elemente eines WBT-Kurses
Ein typischer WBT-Kurs kombiniert verschiedene didaktische Elemente, um Wissen verständlich und motivierend zu vermitteln. Multimediale Inhalte wie Videos, Infografiken oder Podcasts sorgen für abwechslungsreiche Informationsvermittlung. Interaktive Komponenten wie Quizze, Drag-and-drop-Übungen oder einfache Simulationen erhöhen die Beteiligung und fördern die aktive Auseinandersetzung mit den Lerninhalten.
Praxisnahe Übungen durch Fallbeispiele oder Entscheidungsszenarien ermöglichen es den Lernenden, theoretisches Wissen direkt auf realistische Situationen zu übertragen. Ergänzt wird das Training durch Feedbackmechanismen, Selbsttests und Abschlussprüfungen, die den eigenen Lernstand sichtbar machen. Gamification-Elemente wie Punkte, Badges oder Rankings können zusätzlich die Motivation steigern und den Lernprozess spielerisch unterstützen.
WBT sorgt für das Arbeiten im eigenen Lerntempo, Inhalte zu wiederholen und ihren Lernfortschritt jederzeit einzusehen. Unternehmen wiederum profitieren von einheitlichen, leicht skalierbaren Trainings, die unabhängig von Ort und Zeit eingesetzt werden können. Gleichzeitig erhalten sie klare Auswertungen über Teilnahmequoten, Lernerfolge und Kompetenzstände.